Historie - Es war einmal ...

UNSER TENNISCLUB

HISTORIE - ES war einmal ...


Unsere Gründungsgeschichte

Der Söruper Tennisclub blickt mittlerweile auf eine ereignisreiche Geschichte zurück. Aber wie ist er entstanden? Welche Entwicklungen haben ihn geprägt und was macht den Verein heute aus?

Wohl niemand weiß ausführlicher über unseren Tennisverein zu berichten als Klaus Petersen. Er hat ihn durch seine insgesamt 31-jährige Vorstandsarbeit, davon zwölf Jahre als 1. Vorsitzender, geprägt wie kein anderer. Unser heutiger Ehrenvorsitzender blickt in seinem hier folgenden Bericht zurück auf fast 40 Jahre Tennissport in Sörup.

„Was ist Tennis?“ Diese Frage stellten sich Anfang der 70er Jahre viele Söruper Bürgerinnen und Bürger. Und für die meisten galt Tennis als ein Sport, den sich nur vermögende Leute leisten konnten. Dies war zumindest die verbreitete Meinung vieler sportbegeisterter Mitmenschen, die sich in jenen Jahren im Fernsehen die ersten Übertragungen von Tennisspielen ansahen. In Flensburg und Schleswig existierten zwar schon seit längerer Zeit Tennisvereine, aber für Außenstehende verbreiteten diese den Eindruck eines elitären Sports.

Doch auch im 15 Kilometer von Sörup entfernten Ort Tarp hatte sich zu jener Zeit eine Gruppe von Sportlern zusammengefunden, die gemeinsam einen Tennisverein gegründet hatten und dort auf zwei Hartplätzen ungezwungen Tennis spielten. Einige Söruper hatten dies mitbekommen und begannen somit dort mit dem Tennisspiel.

Das Söruper Ehepaar Günther und Traute Schleiff und auch Wolfgang Konietzko waren von Beginn an begeistert von dem abwechslungsreichen Ballsport. Gemeinsam mit Freunden wurde daher schnell der Gedanke laut, auch in Sörup einen Tennisclub zu gründen. Nachdem alle Möglichkeiten für eine Realisierung gereift waren, lud die Interessengruppe alle Bürgerinnen und Bürger aus Sörup für den 26. Juni 1974 zu einer Gründerversammlung in das Kreisbahnhofshotel ein.

Über 60 interessierte jüngere und ältere Sportler waren dabei, als dann nach Vorstellung des Konzeptes und längerer Diskussion über die Realisierung ein eigenständiger Verein mit 48 Mitgliedern gegründet wurde. Der Söruper-Tennis-Club e.V. war geboren! Direkt im Anschluss wurde der erste Vorstand einstimmig gewählt: als 1. Vorsitzender: Wolfgang Konietzko, 2. Vorsitzender: Dr. Gerhard Solger, Beisitzer: Günther Schlüter, Jugendwartin: Ute Franzen, Sportwart: Jochen Steudel, Kassenwart: Günther Schleiff und Schriftwart: Bernhard Oleszewki.

Der Spielbetrieb begann im Jahr 1975 auf dem asphaltierten Schulplatz zwischen der Astrid-Lindgren-Schule und der Sporthalle an der Schulstraße. Auf dem Asphalt wurden die Linien aufgemalt und am Ende der Spielfelder standen große Fangnetze, die jeweils nach den Übungsstunden wieder abgebaut werden mussten. Aber all das war keine Mühe, denn Tennisspielen machte viel Spaß.

Nach intensiven Gesprächen mit der Gemeinde erwarb diese kurz darauf das heutige Vereinsgelände an der Schulstraße und baute dort die ersten beiden Rotsandplätze. Die heutigen Plätze Nummer 3 und 4 wurden schon im Untergrund vorbereitet und im folgenden Jahr errichtet. Durch den Abschluss eines langfristigen Nutzungsvertrages zwischen der Gemeinde und dem Verein konnte der Spielbetrieb für den Tennisclub langfristig gesichert werden.

Mit dem Trainer Peter Müller begann 1975 nun auch das Tennistraining für Jugendliche und Erwachsene. Im gleichen Jahr wurden auch erstmalig Clubmeisterschaften ausgespielt. Die ersten Clubmeister waren bei den Herren Egon Schwalbe, bei den Damen Ute Franzen und bei den Jugendlichen Reinhard Henningsen.

Ein Zelt und eine Zeltplane dienten auf der neuen Tennisanlage als Wetterschutz. Mit Hilfe von Flechtzäunen entstand außerdem ein kleiner Unterstand. Um den Spielbetrieb und vor allem den geplanten Punktspielbetrieb zukünftig regelgerecht bewältigen zu können, wurde aber schon bald ein Sportheim mit Umkleiden und sanitären Einrichtungen notwendig.

In den ersten Jahren der Vereinsgeschichte nahm zunächst eine Herrenmannschaft an den Punktspielen auf Kreisebene teil und konnte sich achtbar in der Klasse behaupten. Die Mitgliederzahlen stiegen in der Folgezeit rapide an. Die Organisation des Vereinslebens wurde immer umfangreicher.

In den Folgejahren waren die Punktspiele jeweils in den Monaten Mai und Juni sowie die Clubmeisterschaften im August die Höhepunkte des Vereinsjahres. Alle Mitglieder erinnern sich gern an die vielen schönen Clubfeste, die sehr häufig bei Grillfleisch und Musik erst spät in der Nacht endeten.

Immer mehr Mannschaften – jeweils sechs Spieler-/innen – nahmen inzwischen an den Punktspielrunden auf Kreis- und Bezirksebene teil. Im weiteren Verlauf waren bis zu zehn Erwachsenen- und Jugendmannschaften im Einsatz.

Um die Spielstärke aller Vereinsmitglieder besser einordnen zu können, wurde nun auch eine Rangliste erstellt und die Platzierungen ausgespielt. Das Interesse an den Ranglistenspielen war insbesondere zu Beginn sehr groß. Viele Clubmitglieder kamen als Zuschauer zu den Spitzenspielen.

Die Aktivität an den Arbeitsdiensten mit der jährlichen Frühjahrsüberholung der Plätze war bemerkenswert. Für die Mannschaftsspieler und viele andere Mitglieder war es eine Selbstverständlichkeit, den Verein auf diese Weise zu unterstützen, denn dadurch konnten jährlich erhebliche finanzielle Mittel eingespart werden.

Mit finanzieller Hilfe der Gemeinde konnte der Verein 1980 dann sein wunderschönes Clubheim bauen. Die Voraussetzung für weiter steigende Mitgliederzahlen war damit geschaffen. In der Folgezeit stieg die Mitgliederzahl dann auch auf 240 Erwachsene und Jugendliche, davon ein großer Teil aus Flensburg und Umgebung. Aber auch in anderen ländlichen Gemeinden wurden nun Tennisvereine gegründet, um die Nachfrage nach dem neuen Breitensport Tennis auffangen zu können. Damit verlor der Söruper Tennisclub wieder Spieler und Mitglieder, die zurück in die Vereine Ihres Heimatortes wechselten.

Dann kam die Zeit, als Boris Becker, Steffi Graf, Michael Stich und viele andere Spitzentennisspieler die Menschen in Deutschland begeisterten. Der Besuch der Meisterschaften in Hamburg am Rothenbaum wurde regelmäßig organisiert und dadurch die Begeisterung für Tennis insbesondere bei den Jugendlichen gefördert.

Ein besonderes Erlebnis des Jahres 1985 waren die Bezirksmeisterschaften der Jugendlichen, die an einem Wochenende Anfang Juli auf unserer Vereinsanlage ausgetragen wurden. Eine große Zahl Jugendlicher aus vielen Orten des Landesteils Schleswig spielten um die Pokale. Nach der abschließenden Siegerehrung wurde schnell im Clubheim ein kleiner Fernseher eingeschaltet. Gerade rechtzeitig, um die Endphase der Live-Übertragung des Herren-Endspiels in Wimbledon mitzuerleben. Der Jubel im Clubheim war unbeschreiblich, als Boris Becker in ganz jungen Jahren kurz darauf die begehrteste Trophäe im Tennissport gewonnen hatte.

Der Tennis-Boom kannte in der Folgezeit keine Grenzen. Dies war der richtige Zeitpunkt, um über eine eigene Tennishalle für den Verein nachzudenken. Nach längerer Vorbereitung im Vorstand, vielen Gesprächen mit der Gemeinde, dem Kreisjugendamt und dem Landessportverband hatte der Verein die notwendigen Mittel zusammen und baute im Jahr 1990 eine moderne 2-Feld-Tennishalle. Das Grundstück stellte wieder die Gemeinde mit einem langfristen Erbbaurecht kostenlos zu Verfügung, außerdem einen Zuschuss von 112.500 DM. Ein großer Dank gilt noch heute unserer Gemeinde, ohne deren Wohlwollen und das ihrer Vertreter der Hallenbau nicht hätte realisiert werden können. Die Förderung der Gemeinde war Voraussetzung, um die notwendigen Zuschüsse beim Landesverband, beim Kreis und ein Darlehen bei der Bank zu bekommen. Nach Fertigstellung der Halle wurde der finanzielle Rahmen mit 73o.ooo DM nur um 3 % gegenüber der ursprünglichen Planung überschritten.

Durch die günstige Lage im Zentrum von Angeln war die Auslastung der Tennishalle von Anfang an gut und die Wirtschaftlichkeit damit gesichert. Aus fast allen Nachbarvereinen – unter anderem aus Satrup, Sterup, Steinbergkirche, Grundhof, Gelting und Tarp – nutzen die Tennisspieler über Abonnements die Hallenplätze, nicht zuletzt auch für ihre Punktspiele. Seither kamen und kommen Tennisspieler aus ganz Schleswig-Holstein zu den Punktspielen in unsere Tennishalle. Sie ist heute die Grundlage für ein längerfristig gesichertes Tennisspielen in Sörup.

In allen Jahren war und ist die Mitarbeit auf Grundlage des Ehrenamtes in unserem Verein großartig. Ein großer Dank gilt abschließend alle ehrenamtlichen Helfern, Mannschaftsführern und Vorstandsmitgliedern für ihren Einsatz in der nunmehr über 40-jährigen Geschichte des Söruper Tennis-Club e.V..

Klaus Petersen

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